Oft meint man, wenn man von einem "Betriebssystem" redet, eigentlich "Windows". Durch seine extreme Verbreitung könnte sogar der Anschein entstehen, es gibt nur "Windows" - und nichts anderes.
Sie können aber auch ein Betriebssystem benutzen, das offen, frei, kostenlos (und sehr, sehr gut) ist, das nicht von Microsoft stammt.
Ich rede von einem Betriebssystem und von Programmen, die nicht von kommerziellen Herstellern einzig zur Erzielung eines Konzerngewinnes produziert wurden. Bei dem System, das ich meine, werkelt im Untergrund ein Linux-System, und darauf "aufgesetzt" ist eine grafische Oberfläche mit Fenstern, einem Mauszeiger (mit der Maus zu steuern), Menüs, die man anklicken kann usw. Durch die Trennung von "eigentlichem Betriebssystem" und "grafischer Oberfläche (GUI)" kommen Sie in den Genuß, nicht nur eine grafische Oberfläche zur Auswahl zu haben. Im Open Source - Bereich gibt es viele verschiedene GUIs. Dabei sehen sie nicht nur verschieden aus (wie etwa "Windows-Design-Themes"), sondern sind auch in ihrer Bedienung und Leistungsfähigkeit sehr verschieden. Es gibt Oberflächen von "ganz einfach und spartanisch" (etwa für ältere Computer oder Nutzer, die keinen "Schnick-Schnack" wollen oder brauchen) bis hin zu "aufwändig und sehr leistungsfähig" (viele Nutzer urteilen sogar: "besser als kommerzielle Produkte").
- Das Betriebssystem, die grafischen Oberflächen und Programmme sind kostenlos.
- Die Ansprüche an die Hardware (Prozessorgeschwindigkeit, Hauptspeichergrösse, Festplattenplatz) sind sehr moderat. Ein Einsatz auch auf älteren Geräten ist kein Problem!
- Was die Ressourcen nicht so stark beansprucht, schont sie. Technische Geräte, mit denen schonender umgegangen wird, haben eine längere Lebenserwartung als solche, die öfter stark beansprucht werden und häufig "am Limit" sind.
- Das Betriebssystem benötigt seltenst Eingriffe in Form von "Treibern" etc. - das allermeiste funktioniert auf Anhieb und automatisch. Dazu gehören sehr viele Geräte aus den Bereichen Webcams, Soundkarten, Grafikkarten, WLAN-Karten usw.
- Von all dem gibt es den "Schaltplan" ("Quellcode") mit dazu, und wer will und möchte, kann nach Herzenslust selbst Programme verändern
- Dadurch haben alle, die wollen und können, die Möglichkeit, die Sicherheit und Stabilität zu überprüfen und zu kontrollieren
- Sie dürfen alles das auch mehrfach gleichzeitig auf verschiedenen Computern einsetzen ("kopieren") - es ist nicht strafbar oder unerwünscht.
- Die verwendeten Dateiformate, in denen ihre "Ergebnisse" (Briefe, Bilder, Texte, Tabellen etc.) gespeichert werden, sind freie, offengelegte Formate. Dadurch sind Sie nicht auf ein Programm angewiesen - es gibt sehr oft eine Fülle von verschiedenen Programmen, die Sie benutzen können, um eine Datei zu öffnen.
- Die Installation von neuer Software ist sehr einfach - es gibt einen "Paketmanager", in dem mehrere tausend Programme aus allen Bereichen (sortiert natürlich) warten, von Ihnen installiert zu werden.
Und das hier sind "nicht-technische Aspekte":
- Sie sind Teil einer riesengrossen Gemeinschaft, verteilt auf der ganzen Welt, die
- als freie Menschen freie Software nutzt
- sich nicht von Konzernen zu irgendwas zwingen lassen will ("ihr Rechner hat zu wenig Speicherplatz, eine zu schwache CPU für die Verwendung dieser Betriebssystemversion", "Treiber für dieses alte Gerät (vielleicht erst 3 Jahre) gibt es leider nicht mehr etc." - auf gut deutsch: schmeissen Sie weg und kaufen Sie doch neu)
- selbst entscheiden, welche Programme sie für welche Problemlösung einsetzen, und dabei vermeiden können, durch die Speicherformate auf nur ein (kommerzielles) Produkt angewiesen zu sein
- den Hauch der Lebensphilosohie "Open Source" spüren kann. Menschen vieler Nationalitäten verteilt über die ganze Welt erstellen Prgramme, die alle anderen Menschen frei nutzen können - das gibt doch ein sehr gutes Gefühl! Und dieses Gefühl werden Sie auch spüren, wenn Sie in den zahlreichen Foren, Wikis und Webseiten Hilfe, Tipps und Unterstützung bei Themen rund um Open Source suchen. Solch eine Philosophie vereint Menschen aller Länder, Hautfarben, sozialer Stände und Religionen. Die Philosophie, die hier zugrunde liegt, ist in meinen Augen die Basis für eine neue Weltordnung - besser geeignet als ständiges Streben nach "mehr Gewinn, Produktionszuwächsen und Expansion".